Viktoria Tkaczyk ist Professorin für Medien und Wissen im Fachgebiet Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin und derzeit Teil der Teaching Faculty der International Max Planck Research School Knowledge and Its Resources sowie Leiterin des DFG Projekts Rohstoffe der Geisteswissenschaften: Materielle Provenienzen von Arbeitsmedien.
Sie lehrt und forscht zu Technologien und Wissenstechniken der Frühen Neuzeit und Moderne. Ihre Publikationen befassen sich mit Medien in wissenschaftlichen Experimenten und Testverfahren, der epistemologischen Bedeutung akustischer Medien und mit Medien der Natur- und Geisteswissenschaften.
Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen zählen Thinking with Sound. A New Program in the Sciences and Humanities around 1900 (The University of Chicago Press, 2023) und die Focus Section Supplied Knowledge: Reconsidering the Resources of Epistemic Tools (Isis, 2023). Gegenwärtig arbeitet sie an einem neuen Buch über Wachs als Ressource in der Wissens- und Mediengeschichte sowie an einer Studie zum Nexus von Konzepten der Humanität und Technizität. Ab Oktober 2024 wird sie gemeinsam mit Anke te Heesen das Kolleg „Angewandte Geisteswissenschaften: Genealogie und Politik“ leiten.
Viktoria Tkaczyk ist seit 2018 Professorin für Medien und Wissen im Fachgebiet Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Soziologie in München, Madrid und Berlin promovierte sie zum Thema „Himmels-Falten. Zur Theatralität des Fliegens in der Frühen Neuzeit« an der Freien Universität Berlin; die Studie wurde 2008 mit dem Ernst-Reuter-Preis sowie 2012 mit dem Book Award der Amsterdam School of Cultural Analysis ausgezeichnet. Zwischen 2008 und 2010 war Tkaczyk Mitarbeiterin im Projekt „Theatrum Scientarium. Performanz von Wissen als Agens kulturellen Wandels“ (SFB 447, FU Berlin) und 2011 Feodor Lynen Fellow am Atelier de Recherche sur l’Intermédialité et les Arts du Spectacle (CNRS) in Paris. Zwischen 2011 und 2014 arbeitete sie als Assistant Professor of Arts and New Media an der University of Amsterdam und zugleich als Dilthey Fellow am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Von 2015 bis 2020 leitete sie die Max-Planck-Forschungsgruppe „Episteme der Modernen Akustik“ sowie von 2016 bis 2020 das Teilprojekt „Epistemische Dissonanzen. Wissensobjekte und Werkzeuge der frühneuzeitlichen Akustik“ (SFB 980, FU Berlin). Sie ist Alumna der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2022 ist sie Teil der Teaching Faculty der International Max Planck Research School Knowledge and Its Resources und seit 2023 Leiterin des DFG Projekts „Rohstoffe der Geisteswissenschaften: Materielle Provenienzen von Arbeitsmedien“. 2023 nahm sie eine Gastprofessur an der Princeton University wahr; im Sommer 2024 ist sie Fellow am Hamburg Institute for Advanced Study (HIAS)
Aktuell arbeitet Tkaczyk an einem neuen Buch zu Wachs als Ressource in der Wissens- und Mediengeschichte und sie bereitet ein kollaboratives Projekt zur Genealogie und Politik angewandter Geisteswissenschaften vor.
Bücher
Thinking with Sound: A New Program in the Sciences and Humanities around 1900. Chicago: The University of Chicago Press, 2023.
Theaterhistoriografie. Eine Einführung. Tübingen: Narr Francke Attempto, 2012 (mit Jan Lazardzig und Matthias Warstat).
Himmels-Falten. Zur Theatralität des Fliegens in der Frühen Neuzeit. München: Wilhelm Fink, 2011.
Von Vogelmenschen, Piloten und Schamanen. Kulturgeschichte und Technologien des Fliegens. Ausstellungskatalog zu “Der Traum vom Fliegen – The Art of Flying,” Haus der Kulturen der Welt, March–May 2011. Dresden: edition AZUR, 2011 (mit Thomas Hauschild, Britta N. Heinrich, Jörg Potthast).
Sammelbände und Sonderhefte
“Supplied Knowledge: Reconsidering the Resources of Epistemic Tools“, Focus Section, hrsg. v. Viktoria Tkaczyk und Christine von Oertzen Isis: A Journal of the History of Science Society, 114/2, 2023.
“Sounds of Language, Languages of Sound,” Special Issue, hrsg. v. Viktoria Tkaczyk, Julia Kursell, und Hansjakob Ziemer. History of Humanities 6, (2021).
“Sonic Things: Knowledge Formation in Flux,” Special Issue, hrsg. v. Viktoria Tkaczyk und Leendert van der Miesen, Sound Studies. An Interdisciplinary Journal 6, Nr. 2, (2021).
Testing Hearing. The Making of Modern Aurality, hrsg. v. Viktoria Tkaczyk, Mara Mills und Alexandra Hui. Oxford: Oxford University Press, 2020.
“Listening to the Archive: Sound Data in the Humanities and Sciences,” Special Issue, hrsg. v. Carolyn Birdsall und Viktoria Tkaczyk, Technology and Culture, 60.2, 2019.
Hör-Wissen im Wandel. Zur Wissensgeschichte des Hörens in der Moderne, hrsg. v. Netzwerk „Hör-Wissen im Wandel“. Berlin: Walter de Gruyter, 2017.
Resonanz. Potentiale einer akustischen Figur, hrsg. v. Karsten Lichau, Viktoria Tkaczyk und Rebecca Wolf. München: Wilhelm Fink, 2009.
Datenbanken
Herausgeberin der Datenbank Sound and Science: Digital Histories (mit Fanny Gribenski, David Pantalony und Hansjakob Ziemer)
Artikel in Journals und Sammelbänden (peer reviewed)
Buchkapitel