Wer ein Gerät erst selbst repariert oder gar gebaut hat, wird die Funktionsweise desselben überhaupt erst “begreifen” und so schnell nicht vergessen. Gerade in der heutigen Zeit, wo bereits das bloße Bedienenkönnen komplizierter Geräte und Apps als „intellektuelle Leistung“ verstanden wird, sind ein paar Grundlagenkenntnisse wichtiger denn je.
Fernab des akademischen Studienalltags der Medienwissenschaft bietet die Projektarbeit die Möglichkeit praktisch an medientechnischen Geräten oder elektronischen Musikinstrumenten zu forschen. Unter Anleitung können Interessenten selbst zu Lötkolben und Schraubendreher greifen, um beispielsweise Morse-Apparate, elektronische Musikinstrumente (Theremin, Onde Martenot, Trautonium), Plattenspieler, Lautsprecher, drahtgebundene oder drahtlose Funkstrecken, Tonabnehmer (pickups) oder Fotoapparate zu bauen. Ebenso bietet das Arbeiten in der medientechnischen Werkstatt die Möglichkeit, Demonstrationsmodelle für Referate zu speziellen Seminaren der Musik- und Medienwissenschaft anzufertigen sowie eigene Ideen bzw. Bauvorhaben umzusetzen.
Interessenten wird ein wortwörtlicher Einblick in Geräte, vornehmlich der Nachrichtentechnik sowie Schall- bzw. Bildspeicherung (Geschichte, Funktionsweise, Fehlerbehebung) geboten und stellt damit eine einzigartige Möglichkeit, neue Sichtweisen und Fragestellungen zu medientheoretischen Studien, wie sie vor allem im Zusammenhang mit dem Medienarchäologischen Fundus betrieben werden, zu entwickeln. Dazu werden stets die notwendigen Grundlagen der Akustik und Elektronik vermittelt.
Elektrotechnische Vorkenntnisse sind nicht von Nöten. Eine Teilnahme kann sowohl regelmäßig, als auch sporadisch projektgebunden erfolgen und ist je nach Zeit der Studierenden zu allen Wochentagen (nach Absprache) möglich.
Hier ein Feature des MDR über die Reparatur des Trautoniums des Händel-Hauses in Halle durch Dr. Christina Dörfling und Ingolf Haedicke.