Signallabor

Das Signallabor der Berliner Medienwissenschaft wird kuratiert von Shintaro Miyazaki und Sebastian Kawanami-Breu. Es steht für studentische Projektarbeiten im Bereich Medienkunst, Medienarchäologie, Programmierung, Game Design, Computergeschichte und affinen Feldern offen. Wer sich für die Arbeit im Signallabor interessiert oder das Signallabor für eigene Projekte nutzen möchte, kann sich gerne an die Ansprechpartner wenden.

Wir beschäftigen uns damit, an welchen Orten, mit welchen Techniken und Begriffen man das oft verborgene Operieren von algorithmischen Medien und ihre eingehenden unhörbaren Signale, wie man das Doppelleben dieser ‘realen Abstraktionen’ (materielle Symbolsysteme mit durchaus spürbaren soziotechnischen Rückkopplungen) wieder greifbar und konkret machen kann. Hierzu betreuen wir, unter aktiver Mitgestaltung durch unsere Studierenden, Projektarbeiten, Workshops, Residenzen und Veranstaltungen. Unsere aktuellen Themenschwerpunkte sind: Medientheorie des Computermodells, Kybernetisierung ästhetischer Produktion (“Kulturindustrie 4.0”), Sonifikation und Algorhythmik, Kritik der computationalen Vernunft, Geschichte der Artificial Intelligence.

Das Ausstellen von Medien auf der prozessualen, infrastrukturellen und mikrozeitlichen Ebene, dem das Signallabor einen Raum bietet, ist für uns inhärent verbunden mit einer kritischen Analyse der in Medien installierten Macht- und Handlungsprotokolle und ihrer epistemologischen Situationen. Nicht zuletzt versteht sich das Signallabor als Raum für einen experimentellen Dialog zwischen Technologie und Theorie: Wir laden regelmäßig Gäste aus angewandten Feldern wie Architektur, Computer Science, Artificial Intelligence, Medienkunst und -design oder Ingenieurwissenschaften dazu ein, ihr Wissen und ihr Problembewußtsein mit uns zu teilen. Der Herausforderung, die die Durchwanderung unserer Sinnkultur durch verteiltes Computing und Medien der A.I. darstellt, lässt sich am besten durch ein ebenso multilaterales, aber auch kollaboratives Denken, Sehen, Sprechen und Hören begegnen. Wir arbeiten daran, dass das Signallabor mit seinen Werkzeugen und Expertisen die Grundlage für einen solchen technopolitischen Enzyklopädismus bieten kann.