Im Medienarchäologischen Fundus (MAF) wird eine Sammlung medienwissenschaftlich relevanter Artefakte aus verschiedenen Generationen elektrotechnischer und mechanischer Entwicklungen ausgestellt. Die Aufgabe des MAFs besteht darin, das moderne Wissen um Technologie sowie Medium und seine epistemologischen Verwebungen über eine reine Technikgeschichte hinaus zu übersetzen und es sowohl für die Forschung, als auch für die Lehre operativ zugänglich zu machen.
Studierende und Interessierte sind auf eine Erkundung eingeladen – wir regen dazu an, sich mit den verschiedenen Objekten eingängig zu beschäftigen. Im MAF versammeln sich Technologien aus der Geschichte der Medienkultur. Anhand ihrer grundlegenden Funktionen und Haptik soll gezeigt werden, wo die Grundlagen moderner technologischer und digitalisierter Elektronik liegen. Die Untersuchung der Materialität von Medienobjekten verhilft in Forschung und Lehre komplexe Ontogenesen auf deren real physikalischen Boden zu erden. Somit ist der MAF ein wichtiges Medium zum Selbstverständnis exakter moderner Medientheorien, Medienkulturen und Epistemologien geworden.
Der MAF als konkrete Dingversammlung ist seinerseits Teil einer konzeptionellen Trias, mit der die hiesige Medienwissenschaft über die sonst übliche Ausstattung von Fächern an der Philosophischen Fakultät (Vorlesungssäle, Seminarräume, Büros) hinausgeht; tatsächlich wird er flankiert vom sogenannten Medientheater und dem Signallabor. Die dadurch entstehende Trias MAF, Signallabor und Medientheater bildet eine Synthese. Im Unterschied zu historischen Sammlungen (etwa im Deutschen Technikmuseum Berlin) bedarf der MAF nicht primär der konservatorischen, sondern der wissenschaftlich-operativen Betreuung, um den Studierenden in Lehre und Forschung anhand technologischer Dinge deren medienwissenschaftlichen Erkenntniswert anleitend zu erschließen. Dies wird von qualifizierten Nachwuchswissenschaftler*innen (Master-Niveau oder auch postgraduiert) geleistet werden.
Das MAF wurde von Prof. Dr. Wolfgang Ernst und seinen ehemaligen Mitarbeitern (Sebastian Döring, Stefan Höltgen, Johannes Maibaum und vielen anderen) aufgebaut und wird seit Ende 2024 von Prof. Dr. Shintaro Miyazaki weitergeführt, gepflegt und ausgebaut.