Im Unterschied zu publizistischen Medien oder in “social media” kommunizierten Inhalten erforscht unsere Medientheorie die technologischen Grundlagen der aktuellen Medienkultur. Sie stellt Begriffe und Positionen bereit, um Medien nicht bloß als soziales Phänomen, sondern als materielle Grundlage von Wahrnehmung, Wissen, Kommunikation und kulturellen Praktiken zu untersuchen. Ein zentraler Schwerpunkt liegt dabei auf der präzisen Definition und konkreten „Erdung“ des Medienbegriffs im Kontext technologischer Objektkulturen, die eine Offenheit für die Auseinandersetzung mit physikalischen, elektronischen, informatischen und anderen technischen Wissensformen voraussetzt.
Wo häufig nur “über” Medien und Technik geschrieben wird, arbeitet und denkt die Berliner Medientheorie auf Augenhöhe mit der Technologie. Sie vermittelt Zusammenhänge, indem sie das implizite Wissen sowie die Materialität von maschinellen Abläufen, Signalen, logischen Architekturen und medientechnischen Protokollen in ihrer Wirksamkeit sichtbar macht. Die bevorzugte Methode der prozessorientierten Medientheorie ist die Medienarchäologie, die Wissen aus dem Inneren der Technologie selbst freilegt. Dieses Öffnen technologischer Objekte vollzieht sie in enger Zusammenarbeit mit unseren Funktionsräumen: dem Medienarchäologischen Fundus, der konkrete technische Objekte versammelt und greifbar macht, dem Signallabor, das computationale Medien in Workshop- und Projektformaten analysiert, sowie dem Medientheater, in dem Erkenntnisse, Prozesse und Geräte sich vergegenwärtigen.
Prof. Dr. Paul Feigelfeld (Professurvertretung für das Lehrgebiet Medientheorien)
Jacqueline Franke
Constantin Roth
Loisa Liebchen